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Montag, 30. Juli 2012

Ramadan wird zum Schlachtfest an Aleviten

Ein alevitisches Dorf in Malatya/ Türkei wird seit Tagen von einem türkisch-muslimischen Mob tyrannisiert. "Sürgü wird euer Grab werden", "dreckige Aleviten", "dreckige Kurden", "Aleviten - haut ab hier" skandieren ein Duzend bewaffnete Menschen vor Häusern alevitischer Familien, schlagen die Fenster ein und drohen ihnen, sie und ihre Familien "auszulöschen".
Der Grund: Die Aleviten fasten nicht zum Ramadan. 

Die örtliche Polizei reagiert nicht, die Stadtverwaltung sieht gar in den Aleviten die Provokateure und bietet an, sie zu 'deportieren'. Immerhin würden sie den Anlass für die Wut bieten.

Die Passivität der türkischen Behörden ist nicht damit zu erklären, dass sie den Sachverhalt nicht ernst nähmen oder falsch einschätzen würden, sondern dass sie die Bedrohung der Aleviten durch den Mob billigen. Die Aleviten gelten als Sektierer und Häretiker. Ihre Ermordung gibt in der Türkei bis heute keinen Anlass für eine Strafverfolgung oder gar Aufklärung.


Die Täter der Pogrome haben nichts zu befürchten. Sie werden gedeckt, ins Ausland überführt oder machen Karriere im Staatsapparat, wie das die Beispiele von Maras und Sivas zeigen.

Die derzeitige Bedrohungslage in Malatya bedarf daher entschiedener Reaktionen der alevitischen Vertretungen europaweit, sowie in letzter Konsequenz, der Einschaltung der Botschaften ihrer Heimatländer - allen voran Deutschlands.

YolTV:Malatya'da Aleviler'e linç


Samstag, 28. Juli 2012

Studenten unter Terrorverdacht

Mehr Bildung und soziale Gerechtigkeit zu fordern, kann in der Türkei gefährlich werden. 
Studenten werden massenhaft verhaftet und wegen "terroristischer Aktivitäten" von den Gerichten verurteilt, da sie an Demonstrationen teilnahmen, an denen sie mehr Bildung forderten oder eine kurdische Kopfbedeckung (ähnlich dem Palästinensertuch) trugen oder ein Rockkonzert besuchten. 

Die Türkei ist noch weit davon entfernt  ein Rechtsstaat zu sein. Die Judikatur dient in der Türkei seit jeher dazu, Andersdenkende zu verfolgen und ihre Folterung, Verfolgung, Verstümmelung und Ermordung durch staatlichen Behörden zu legitimieren.
Dies alles unter dem Deckmantel der "Terrorbekämpfung".
"Wer beispielsweise mit einem Transparent für kostenlose Bildung protestiert, kann als Mitglied der linksterroristischen Organisation DHKP-C, der Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front, anklagt werden. Denn in deren Programm steht wohl auch etwas von besserer Bildung. Dasselbe könne Studenten passieren, die an Demonstrationen teilnehmen oder ein Konzert besuchen, bei dem von irgendwem das Symbol einer verbotenen Organisation gezeigt werde."
Der Spiegel:
Repressalien gegen türkische Studenten Plötzlich Terroristin


Freitag, 27. Juli 2012

"Wir werden den Krieg gegen Iran und Israel ausrufen"

Wer behauptet, die syrische 'Opposition' habe keine Ziele und Pläne für die Zeit nach Assad, unterliegt einem gewaltigen Irrtum. Die Kämpfer für Menschenrechte und Demokratie haben ihre konstruktiven Pläne für die Befriedung Syriens und des gesamten Nahen Ostens nun endlich veröffentlicht und werben verständlicherweise um stärkere westliche Unterstützung für ihre Friedens-Mission.
Die USA und Europa stehen als Friedensmächte also genau auf der richtigen Seite.
"Ein Al-Kaida-Krieger aus der Ölstadt Kirkuk im Nordirak jedenfalls lässt sich in der New York Times bereits mit seinen Zukunftsplänen zitieren:
Unsere große Hoffnung ist, einen syrisch-irakischen Staat für alle Muslime zu schaffen – und dann werden wir Krieg ausrufen gegen den Iran und Israel und Palästina befreien."
"Erst im Juni hatte das World Jihad Network dazu aufgerufen, sich freiwillig für den Gotteskrieg in Syrien zu melden. Die libanesische Gruppe Fatah al-Islam, die mit Al-Kaida verbunden ist, brüstete sich kürzlich mit einem Attentat auf Regimetruppen in der Nähe von Aleppo, bei dem 30 "schiitische Häretiker" getötet worden seien."
Die Zeit: Al-Kaida drängt nach Syrien

"Den Amerikanern und der westlichen Seite geht es nicht oder nicht vorrangig darum, der bedauernswerten syrischen Bevölkerung zu helfen, sondern um Einflussnahme auf die Neugestaltung des Landes nach einem voraussichtlichen Sturz des derzeitigen Regimes, obwohl man mit diesem bisher stets gut zusammenarbeiten konnte. Mehrere, seit längerem geplante, für den Westen wichtige Öl- und Gaspipelines stehen auf dem Spiel, die Saudi-Arabien und Qatar mit dem östlichen Mittelmeerraum und der Türkei verbinden und deshalb partiell durch syrisches Gebiet führen sollen."
Und ihr denkt, es geht um einen Diktator


"Die den Muslimbrüder nahestehenden palästinensischen Islamisten wollten bei einem Sturz des Assad-Regimes nicht auf der falschen Seite stehen. Auch der Islamische Dschihad soll sich aus Syrien zurückgezogen haben. Der Anführer der Gruppe, Ziad al Nakhala, zog angeblich schon vor einigen Wochen nach Iran, lässt diese Meldungen jedoch noch dementieren."

Palästinenser zwischen den Fronten


Donnerstag, 26. Juli 2012

Türkei fürchtet Kurdistan in Syrien

Die Türkei scheint zwischen den "Unterdrückten" in Syrien eine Differenzierung vorzunehmen. 
Solange es sich um sunnitische "Rebellen" von Al-Kaida, den Moslembrüdern oder Salafisten handelt, sind es "Freiheitskämpfer", die sich gegen die Diktatur Assads wehren. 
Handelt es sich aber um syrische Kurden, gelten sie als "Terroristen" und die Grenzen werden geschlossen. 
Die Türkei kriegt es nun mit der Angst zu tun. 
"Die türkische Führung scheint Angst zu bekommen vor den Geistern, die sie selbst auch gerufen hat. Ankara unterstützt offen die Aufständischen, der oppositionelle Syrische Nationalrat (SNC) sitzt in der Türkei ebenso wie der Stab der Freien Syrischen Armee (FSA) – aber: In Syrien, direkt an der Grenze zur Türkei, toben heftige Kämpfe, Plünderer blockieren den grenzübergreifenden Warenverkehr, und kurdische Separatisten treten in Syrien mittlerweile mehr als selbstbewusst auf."

Kurier: Türkei fürchtet Kurdistan in Syrien
http://kurier.at/nachrichten/4505010-tuerkei-fuerchtet-kurdistan-in-syrien.php

Mittwoch, 25. Juli 2012

Kölner Klagemauer-Aktivist Walter Herrmann verprügelt Armenierin

Wer jemals in Köln auf der Domplatte stand, kennt sie - die Kölner Klagemauer von Walter Herrmann. 
Was als Friedensmauer begann, endete vor Jahren als Hetzmauer gegen alles, was auch nur im Entferntesten mit Juden, Israel oder dem Zionismus in Verbindung gebracht werden kann. 
Ihrem Ruf als "Friedensmauer" tat dies keinen Abbruch.

Eine Armenierin, die völlig naiv glaubte, dass es sich tatsächlich um eine Friedensmauer handele, wurde von Walter Herrmann attackiert, geschlagen und als "islamfeindlich" beschimpft, weil sie ein Plakat auf der "Klagemauer" anbringen und auf die Menschenrechtsverletzungen der Diktatur Aserbaidschan aufmerksam machen wollte. Anschließend wurde sie mit Handschellen in eine Kölner Wache abgeführt. 

Lest den unglaublichen Bericht hier:
Iveen A.:
“Walter Herrmann hat mir die Freiheit genommen, die Klagemauer für meine Meinung zu nutzen. Dass ich nach all dem, was ich erlebt habe nun ausgerechnet wieder in Deutschland zum Schweigen gebracht wurde und dann auch noch von einem angeblichen Friedensaktivisten, das verstehe ich nicht.”

Dienstag, 24. Juli 2012

Seminar zum türkischen Rechtsextremismus in Deutschland

Einladung zum Tages-Seminar
 
Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland: Geschichte, Vernetzung und Jugendkultur der Grauen Wölfe
Ist die Einwanderungsgesellschaft auf dem türkischen rechten Auge blind?
Betrachtet man die türkisch-nationalistische Szene in Deutschland und die Reaktionen auf diese von Politik und Gesellschaft in der Bundesrepublik, muss man befürchten: Ja. Türkische Migranten_innen und Mitbürger_innen am politischen rechten Rand zu verorten, stellt Demokrat_innen oft in eine Ecke mit Ausländerfeinden und Multikultihasser_innen. Dabei wird offenbar, dass „Szene" dieses Phänomen in der Bundesrepublik nicht treffend umschreiben kann. Die Strukturen und Gedanken des türkischen Rechtsextremismus, von Nationalismus bis zu Panturkismus und faschistoider Ideologie sind längst in der Mitte der Migrant_innengesellschaft präsent – ob verdeckt oder offen.
Wir beleuchten in unserem Seminar die Wurzeln der rassistischen und nationalistischen Ideologien aus der Türkei, ihren Weg nach Europa, ihre Vernetzung und aktuelle Verortung in Migrantenverbänden, deutschen Parteien und Jugendorganisationen. Ein wichtiger Schlüssel für den Weg in den Mainstream ist für die Ülkücüs (Idealisten) bzw. Bozkurtlar (Graue Wölfe) Jugendarbeit und Musik. Gibt es Programme gegen diese Normalisierung des Rechtsextremismus in türkischen Communities, welche Gefahr geht von ihnen aus für die demokratische Einwanderungsgesellschaft insgesamt und warum ist dies nur bedingt Thema für den Verfassungsschutz? Diese Themen werden wir anhand von Musik- und Filmmaterial zusammen mit den Teilnehmer_innen diskutieren.

Die Veranstaltung ist kostenlos im Rahmen der interkulturellen Woche.
Zeit: 26. September 2012, 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Ort: einewelthaus Magdeburg, Schelling Str. 3-4, 39104 Magdeburg
Referenten: Dr. des. Mieste Riecke-Hotopp & N. Alphan Tuncer, MSc (Zweiheimisch – Institut für Integrationsforschung Berlin)

Anmeldung und Kontakt:Janine Weidanz, Laura Schrader, .lkj) Sachsen-Anhalt e.V.
Liebigstr. 5, 39104 Magdeburg
Tel: 0391.24 45 163, Fax: 0391.24 45 170

Mail: janine.weidanz@jugend-lsa.de www.pathfinder-lsa.de
Die Veranstaltung wird unterstützt aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.   

The Angry Arab I

"I am assured that the US has a full-proof system at hand.  The CIA operatives ask the person in question: are you with Al-Qa`idah? If the person says no, he is told: take the weapons AND money and run.  If he says yes, he is told: not good. Take the money and weapons and run but don't use against us one day, ok?"

How the US ensured that its weapons and equipment don't fall into Al-Qa`idah hands 
http://angryarab.blogspot.de/2012/07/how-us-ensured-that-its-weapons-and.html

Montag, 23. Juli 2012

Peter Scholl-Latour: USA sind zu Verbündeten Al-Kaidas geworden

Was haben die Christen zu befürchten?

Das ist im Fall Syrien der eigentliche Skandal. Der Westen kümmert sich nicht im Geringsten um das Schicksal der syrischen Christen – immerhin zehn Prozent der Bevölkerung. Den Christen wird es nach einer Machtergreifung durch die Salafisten ebenso ergehen wie einst den Christen im Irak, von denen die Hälfte bereits geflohen ist. Bei aller Kritik darf man nicht vergessen, dass das Assad-Regime das einzige säkulare im gesamten Orient war. Es gab in Syrien sogar einen christlichen General, der erst kürzlich umgebracht worden ist.

Lassen Sie uns noch einmal auf die Rolle des Iran kommen: Wie groß ist sie?

Längst nicht so groß, wie sie vor allem im Westen immer wieder dargestellt wird. Der Iran hat sich zuletzt sehr stark zurückgehalten. Unter anderem auch im Irak, wo längst viel radikalere Kräfte an der Macht sein könnten. Mit Blick auf Syrien sollte nicht übersehen werden, dass dort salafistische und extremistische Kräfte agieren, die von Saudi-Arabien und dem dortigen Wahhabiten-Regime sowie durch religiöse Institutionen unterstützt werden. Auch El Kaida ist in Syrien engagiert – was bedeutet, dass die Amerikaner dort zu Verbündeten einer Terrororganisation geworden sind.


 „Assad droht Gaddafis Schicksal“


Schiiten-Aufstand in Saudi Arabien

In den Golfstaaten und Saudi Arabien gehören die Schiiten zur diskriminierten und unterdrückten Klasse. Während der sogenannte "arabische Frühling" in Staaten wie Ägypten, Libyen und Tunesien in unseren Medien große Aufmerksamkeit fand und die Terroristen in Syrien sogar als "Freiheitskämpfer" bejubelt werden, fällt kein Wort zu den Unterdrückungen und Verfolgungen der Schiiten auf der arabischen Halbinsel.

Die Neue Züricher Zeitung erbarmte sich nun ihrer:
"Die saudische Regierung versucht immer wieder, die Proteste der Schiiten als iranisches Komplott darzustellen. Obwohl die Schiiten kulturelle und religiöse Beziehungen zu Iran pflegen und den Hass der saudischen Königsfamilie auf Iran nicht teilen, sind ihre Forderungen nach einem Ende der Diskriminierung eher von den arabischen Revolten als von Iran inspiriert. Die saudischen Herrscher haben seit Beginn des Arabischen Frühlings keinerlei Zugeständnisse gemacht, und die neuerliche Repression gegen die Schiiten lässt kaum Hoffnung auf baldige politische Reformen aufkommen." 

Neu entfachte Unruhen im Osten Saudiarabiens

Sonntag, 22. Juli 2012

In the Middle East, the past is the present

"Turkey’s desire to champion human rights in the region is a welcome development, but Mr. Erdogan’s condemnation of Syria is remarkably hypocritical. As long as Turkey continues to deny crimes committed against non-Turks in the early 1900s, during the final years of the Ottoman Empire, its calls for freedom, justice and humanitarian values will ring false." 

Turkey’s Human Rights Hypocrisy

Ortadoğu’da geçmiş zaman, şimdiki zamandır.

"Türkiye’nin bölgede insan haklarını korumaya çalışması makbul bir gelişme olsa da, Erdoğan’ın Suriye’ye yönelik kınaması büyük bir iki yüzlülük. Zira, Osmanlı İmparatorluğu’nun 1900’lerin başında Türk olmayan nüfusa karşı işlediği suçları inkar etmeye devam ettiği sürece, Türkiye’nin özgürlük, adalet ve insani değerleri korumaya yönelik çağrıları inandırıcı olmayacaktır."

Türkiye’nin İnsan Hakları İki Yüzlülüğü

Geschichtsbewusste Amerikaner sehen so aus

Wer behauptet, die Amerikaner seien  ein ungebildetes Volk, ist entweder selbst ungebildet oder einfach arrogant. 

Die stolzen amerikanischen Waffenträger halten das Waffengesetz in den USA für einen Akt der Freiheit, der gegen Völkermord und Tyrannei bewahrt. Sie argumentieren: "So gingen dem Völkermord an den Armeniern, die Entwaffnung der Bevölkerung und ein schärferes Waffengesetz (nur für Christen und Juden) im Jahre 1911 voraus. Ebenso verhielt es sich in Deutschland. Der Vernichtung der Juden ging 1939 ein entsprechendes Waffen-Gesetz voraus."

Was für eine Logik. Was für eine Analogie. 
Allerdings muss man den Amis eins lassen: Von jetzt an, darf niemand mehr behaupten, die Amerikaner seien geschichtsblind.
“In 1911, Turkey established gun control. From 1915 to 1917, 1.5 million Armenians, unable to defend themselves, were exterminated. In 1939, Germany established gun control. From 1939 to 1945, six million Jews, and seven million others, unable to defend themselves, were exterminated. I love America.”
No Comment Necessary: Gun Control and Genocide
http://takingnote.blogs.nytimes.com/2012/06/20/no-comment-necessary-gun-control-and-genocide/

Nahrungsmittel für den Tank

Können wir angesichts steigender Getreidepreise auf dem Weltmarkt die Herstellung von Biosprit verantworten?
Fakt ist: 358 kg Mais wird für eine 50 Liter Tankfüllung benötigt- von diesem Getreide kann ein Kind in Sambia ein Jahr lang ernährt werden.


Lebensmittelindustrie Dürre lässt Getreidepreise deutlich steigen

Terroristen an die Macht!

Wer wird Assad folgen? Im besten Falle wird Syrien aufgeteilt werden unter Alawiten, Sunniten und Kurden. Im schlechtesten Fall werden die Terroristen an die Macht kommen, die in westlichen Medien nur zu gern als "Freiheitskämpfer" oder "Opposition" verharmlost werden. Nach den Muslimbrüdern in Ägypten und der Hamas im Gazastreifen, würde es nicht wundern, wenn Al-Kaida dem Club der "verlässlichen Dialog-Partner des Westens" beitreten würde. 
Die Frage stellt sich, was die westliche Welt davon hat, wenn der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird? Was erhoffen sich beispielsweise die USA davon? Den Fall Teherans? Einen Deal mit Saudi-Arabien? Beides?
"Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, kamen die Kämpfer aus verschiedenen muslimischen Ländern und gaben an, sie gehörten zu bewaffneten islamistischen Bewegungen. Einige zählen nach eigenen Angaben zur Organisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI). Die Kämpfer am Grenzposten Bab al-Hawa waren mit Kalaschnikow-Gewehren, Raketenwerfern und Minen bewaffnet."
Kämpfe in Syrien: Islamisten besetzen Grenzposten

The National: Al Qaeda in Syria?
http://www.thenational.ae/thenationalconversation/comment/al-qaeda-in-syria

Lesenswert auch hier:
"Der Bürgerkrieg mit bisher 17.000 Toten schädigt eine ganze Generation. Die Religionsgruppen machen Jagd aufeinander, während das Land zu einem Drehkreuz internationaler Gotteskrieger mutiert. Die säkularen Mittelschichten von Damaskus und Aleppo, auf die sich das Regime vor allem stützt, gehören zu den großen Verlierern. Und die sunnitische Mehrheit will dem Land endlich ihren religiösen Stempel aufdrücken. Libyen könnte sein Schicksal in den nächsten Jahren meistern. Für Syriens Zukunft jedoch lassen sich daraus keine Hoffnungen gewinnen."
Was Syrien von Libyen unterscheidet
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-07/syrien-libyen


Samstag, 21. Juli 2012

Ärzte machen Mobil: Dem Vorhaut-Mord keine Chance!

Die Diskussion um die Zirkumzision bekommt in Deutschland immer bizarrere Züge. Jetzt rufen  "Ärzte und Juristen"  in einer öffentlichen Erklärung die Bundesregierung auf, der "Gewalt" ein Ende zu setzen. Ein Blick auf die Unterzeichner ergibt, dass sich unter ihnen kaum ein Jurist befindet, bis auf zwei B-Movie "wissenschaftliche Mitarbeiter" aus Rostock, die sich entweder wichtig machen oder ihren Namen auch mal irgendwo lesen wollen.
Schon peinlich!
Die Juristen scheinen berechtigterweise diesem Aufruf fernzubleiben, da sie es für das halten, was es ist, Schwachsinn.

Macht euch selbst ein Bild: 

"Es herrscht eine bemerkenswerte Verleugnungshaltung und Empathieverweigerung gegenüber den kleinen Jungen, denen durch die genitale Beschneidung erhebliches Leid zugefügt wird. Dieses Leid ist mittlerweile in empirischen Studien ausreichend belegt. Mit religiösen Traditionen oder dem Recht auf Religionsausübung lässt sich dies nicht widerspruchsfrei begründen, zumal die Entwicklung der Kinderrechte in den letzten 300 Jahren in diesem Bereich nicht nur exklusiv den Mädchen zu Gute kommen kann. Denn das wäre mit dem Gleichheitsgrundsatz kaum zu vereinbaren."

Offener Brief zur Beschneidung „Religionsfreiheit kann kein Freibrief für Gewalt sein“


Freitag, 20. Juli 2012

Der arme Penis - ein Kommentar von Eser Polat


Aus gegebenem Anlass, mein Kommentar zu einer Facebook Diskussion zur Beschneidung:

Liebe Freunde,

wenn wir schon von Religionsfreiheit, Grundrechten, Grundwerten und der Abwägung der selben reden:

Als mit 7 Jahren (!) beschnittener Alevite stört mich mein verstümmelter, zwangsamputierter Krüppelpenis nicht!

Auch meine arme, traumatisierte, 34 jährige Kinderseele betrachte ich nicht als ein Thema, bei dem halb Deutschland so tun sollte, als ob es um das Seelenheil des Abendlandes geht. Schließlich verdient mein Psychiater eine goldene Nase mit mir.

Ich möchte in dieser Diskussion mal Ärzte, Psychiater und beschnittene Männer hören. Wo sind diese Stimmen?

Ich finde es außerordentlich perfide und geheuchelt, wenn diejenigen, die sich zu humanistischen Kinderfreunden aufspielen, jeden Tag Essensreste in den Müll schmeißen, Ihre Toilette mit Trinkwasser fluten, Ihre Alltagsgegenstände aus Rohstoffen produzieren lassen, die in den ärmsten Ländern der Welt abgebaut werden, während jeden Tag in diesen Ländern kleine Kinder u.a. wegen diesem Verhalten elendig VERRECKEN müssen!

Nicht vergessen möchte ich, dass wegen UNSEREM CO² Ausstoß, Inselstaaten im Pazifik zunehmend im Meer versinken. Aber den „Kinderfreunden“ in Deutschland scheint es egal zu sein, wenn kleine Kinder auf Tuvalu oder den Seychellen traumatisiert sind, weil WIR ihnen die Heimat rauben und vernichten.

Und um mich endgültig dem Vorwurf auszusetzen, dass ich Äpfel mit Birnen vergleichen würde, stelle ich die Kinderfreundlichkeit von deutschen Waffenlieferungen in Grundwertekompatible, deutsche Partnerstaaten wie Saudi-Arabien, Katar oder die Türkei zur Diskussion.

Die kleinen schiitischen Kinder in Bahrain, deren Väter bei Freiheitsdemonstrationen von katarischen Soldaten mit DEUTSCHEN Waffen erschossen wurden oder die kurdischen Kinder in der Türkei, deren Dörfer mit DEUTSCHEN Panzern leergeräumt wurden, sind garantiert NICHT traumatisiert und bedanken sich ganz sicher artig bei uns für unsere KINDERFREUNDLICHKEIT.

Wir könnten ja all diese von und durch Deutschland geschädigten Kinder bei uns aufnehmen. Dann wären sie auch vor Zwangsbeschneidungen und religiöser Indoktrination geschützt!

Fragt sich dann nur, was wir mit der Taufe machen? Schließlich hat Luther im „Kleinen Katechismus“ (1529) zur Taufe gesagt: „Es bedeutet, dass der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten.“

Weil ein kleines Kind ja so voll ist mit Sünden und vor allem „bösen Lüsten“!

Unsere lieben „Kinderfreunde“, die stets die religiöse Selbstbestimmung hochhalten, können den Kindern später im „religionsmündigen Alter“ mal erklären, dass sie als Kind „ersäuft“ wurden, weil sie voller Sünde und bösen Lüsten waren. GOTT hat es ja so gewollt.

Zu alledem höre ich in dieser Diskussion nichts! Das finde ich verlogen!

Es ist mehr als berechtigt, sinnvoll und richtig, dass uns dieses Thema in Deutschland beschäftigt. Lasst uns bitte weiterdiskutieren.

Aber das Ausmaß, die Dimension und die Intensität, die dieses Thema in der Öffentlichkeit beansprucht, steht in keinem Verhältnis mehr zu den anderen, wie ich finde ebenfalls sehr wichtigen Themen. Was mich stört, ist der Wahrheitsanspruch, mit dem viele in dieser Diskussion an das Thema herangehen.

Wer sich für dieses kleine Stückchen Haut derart interessiert und einsetzt, von dem erwarte ich auch Antworten auf die oben aufgeworfenen Fragen!

Es grüßen euch

Eser Polat und sein armer Penis

Zum Autor:  
Eser Polat ist Jurist und Mitglied im bayerischen FDP Landesvorstand.
 

Falsche Berichterstattung deutscher Medien - Bewusst oder aus Unkenntnis?

Die Welt schrieb in ihrem Artikel am 19.07.2012 folgendes:

"Selbst Aserbaidschan, traditionell wegen einer großen Aseri-Minderheit im Iran und Versorgungswegen für seine Exklave Nachitschewan dem Nachbarland freundlich gesonnen, rückte zuletzt ab. Vor dem Eurovision Song Contest enttarnten die aserischen Sicherheitsdienste Hisbollah-Mitglieder, die Anschläge auf westliche Botschaften geplant haben sollen. Prompt verschwanden zwei aserische Autoren während einer Iran-Reise. Seit Monaten schwelt zwischen den Ländern eine diplomatische Auseinandersetzung."
Welt: Iran nach dem Anschlag von Bulgarien noch tiefer in der Bredouille

Diese Information ist schlichtweg falsch. Aserbaidschan hatte seit seiner Unabhängigkeit in den 90ern immer ein sehr gespanntes, fast schon feindseliges Verhältnis zum Iran gepflegt, da der Iran den pantürkischen Träumen zur Errichtung eines Groß-Aserbaidschan im Wege steht.
Im Norden Irans lebt eine große aserisch-stämmige Bevölkerung, die Baku seit jeher versucht zu infiltrieren und gegen Teheran aufzuhetzen. Dies geschah bisher mit mäßigem Erfolg, da sich die aserischstämmigen Iraner in erster Linie als Iraner empfinden und sich stark der persischen Kultur verbunden fühlen, statt der Türkischen.
Wie ich meine zu Recht.

Ein Überblick über die politische Entwicklung Aserbaidschans könnt ihr hier nachzulesen:  
Acht Blickwinkel - Aserbaidschan

Donnerstag, 19. Juli 2012

Der Vatikan, das Geld und die Diktatur

Der Vatikan hat eine klare Haltung, wenn es um Homosexuelle, die Verhütungsindustrie oder Frauen geht. 
Man kann es schon als Starrsinnigkeit oder Rückwärtsgewandtheit bezeichnen. Verfassungspatrioten würden diese "Haltung" gar als verfassungsfeindlich und Akt gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung bezeichnen.

So weit würde ich nicht gehen, allerdings vertrete ich sehr wohl den Standpunkt, dass der Vatikan gegenüber Minderheiten nur allzu gern eine feindselige Haltung einnimmt und diese als Akt der "Sittlichkeit" und "Moralität" rechtfertigt. Wohingegen sie zum gebückten Diener wird, wenn es um Diktaturen und ihr Geld geht.

Hitler, Mussolini, Franco u.a. betreffen dabei "nur" die Vergangenheit. 
Aliyev aus Aserbaidschan betrifft jedoch die Gegenwart. 

So kommt heraus, dass der Vatikan sich mit aserbaidschanischem Geld sponsert lässt, um römische Katakomben zu restaurieren. 
Beeindruckend konsequent, erstaunlich traditions- und geschichtsbewusst dieser Vatikan, kann man nur sagen.


Deutschlandfunk:
"Auf Anfragen zu diesem Thema kommt aus dem Vatikan keine Reaktion. Anscheinend sieht man dort hinter der Finanzierung aus Aserbaidschan "nur" einen Kulturdeal: Dem Regime geht es - qua Kultursponsoring - um Imagepflege und dem Kirchenstaat um dringend notwendiges Geld für den Erhalt seiner zahlreichen Kulturgüter - darunter der Katakombe dei SS." 

Fragwürdiger Sponsor


Anschlag auf Israelis - Wer steckt dahinter?

In Bulgarien hat ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf einen Bus mit israelischen Touristen verübt. 
Duzende Menschen starben oder wurden verletzt.
Die Frage, die sich nun stellt ist: Wer hat den Anschlag veranlasst?

Israels Premier Netanyahu beschuldigte Iran und die Hisbollah. Doch beide wiesen diese Anschuldigungen entschieden zurück. Wenn aber weder die Hisbollah, noch der Iran hinter diesem Anschlag stecken sollten, wer käme dann noch in Frage?

Iran denies link to Burgas attack

Angriff auf israelische Touristen in Bulgarien
http://www.sueddeutsche.de/politik/angriff-auf-israelische-touristen-in-bulgarien-selbstmordattentaeter-soll-anschlag-veruebt-haben-1.1416402

Mittwoch, 18. Juli 2012

Unstaatlichkeits-Export 'Staatsräson'

Aus einer Presseerklärung von MdB Sevim Dagdelen, 17.7.2012:

"'Dass die Aufklärung des Massakers dem 'Staatswohl' untergeordnet wird, lässt nur zwei Schlüsse zu: Die Bundesregierung will die Aktivitäten ihres Auslandsgeheimdienstes in Syrien decken und lässt die Öffentlichkeit gerne im Unklaren über den tatsächlichen Hergang des Massakers, um Verdächtigungen gegen das Assad-Regime verbreiten zu können', so Sevim Dagdelen, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. für Internationale Beziehungen anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion (Bundestagsdrucksache 17/10206) zu den Vorfällen in Hula."

Zirkumzision und sonstige Eingriffe - Özcan Mutlu

Niemand wollte das wissen, Özcan Mutlu, MdA von den Grünen in Berlin, hat es trotzdem getan. Er meint auf Facebook uns seine volle Männlichkeit mitteilen zu müssen:

Özcan Mutlu
Was für eine bekloppte Debatte, als hätten wir keine anderen Probleme. Ich bin beschnitten und das ist auch gut so!


Dienstag, 17. Juli 2012

Aleviten - Wer ist das denn?

Noch bis vor wenigen Jahren lebten sie im Verborgenen, nur Eingeweihte hatten den Namen je gehört: die Aleviten.

Seit der Empörung über den „Tatort“ im Jahr 2007 hat sich das gründlich geändert. Wer heute die professionell aufgemachte Internetseite der Alevitischen Gemeinde Deutschland anklickt, liest den stolzen Satz: „Mit ca. 500.000 bis 800.000 Gläubigen bilden Alevitinnen und Aleviten die drittgrößte Religionsgemeinschaft nach Christen und Muslimen in Deutschland.“
Wer ist diese drittgrößte Religionsgemeinschaft in Deutschland? Wie verstehen sich die Aleviten, und was wollen sie? Darüber spricht Wolfgang Reinbold mit Melek Yildiz, Religionslehrerin und Mitglied im Vorstand der Alevitischen Gemeinde Deutschland, und mit dem Islamwissenschaftler Yilmaz Kahraman aus Köln.

haGalil und das Armenierproblem - Revanchismus im jüdischen Portal

Auf haGalil greift der Autor Robert Schlickewitz ein interessantes Thema rund um das Armenierbild im Deutschen Reich auf. Ich begann mit großem Interesse den Artikel zu lesen und bemühte mich die sprachlichen und stilistischen Mängel des Autors zu ignorieren und mich vollständig auf den Inhalt zu konzentrierten. 
Dies nützte jedoch wenig. Der Artikel ist nämlich mehr als misslungen. 

Dabei beginnt er mit der vielversprechenden Ankündigung, dass dem Abdruck eines Originalberichts eines bayerischen Adeligen aus der damaligen Zeit, eine "Analyse" des Autors folge.

Das diese "Analyse" sich allein darin erschöpfen würde, zu behaupten, dass ein Genozid erst bei 6 Millionen Menschen beginne und die Ermordung der Juden im Nationalsozialismus "viel schlimmer" gewesen sei, als die "Verfolgungen" der "Armenier in der Türkei", hätte ich in einem türkischen Hetzblatt wie turkishpress.de erwartet, aber nicht im jüdischen Online-Portal haGalil.  

Ich wurde eines besseren belehrt. 

So heißt es in einer Passage: 
"So furchtbar die Verfolgungen der Armenier in der Türkei auch gewesen sind – ein Vergleich mit dem deutschen Genozid an sechs Millionen europäischen Juden muss auch weiterhin ausgeschlossen bleiben, wie ganz leicht an einigen rational nachvollziehbaren Argumenten belegt werden kann."

Zur Begründung zeichnet der Autor einen vier Punkte Plan, woran diese Qualifikation zu bemessen sei:
  • Die Tradition eines zwei Jahrtausende währenden christlichen Hasses, oder mit anderen Worten, die religiöse Komponente.
  • Die, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, seit mindestens einem Jahrtausend betriebenen Judenverfolgungen durch Deutsche.
  • Die ideologische Basis eines ausschließlich gegen Juden gerichteten Rassismus‘, wie sie der deutsche Nationalsozialismus geschaffen hat.
  • Der eliminatorische deutsche Judenhass mit seinen systematischen, industrieartig durchgeführten Massentötungen.
Es sind tatsächlich im 1.Weltkrieg 4,5 Millionen Armenier weniger ermordet worden als Juden im 2. Weltkrieg. Dies liegt daran, dass in der osmanischen Türkei "lediglich" ca. 1,8 Millionen Armenier gelebt haben. 

Was die Quantität über die Qualität eines Verbrechens aussagen soll, mögen der Autor und die haGalil-Redaktion dem Leser erklären. Der "Anschein" ein anderer Genozid könne vergleichbar sein, scheint als Störung empfunden zu werden.

Wollen die haGalil-Betreiber jetzt tatsächlich propagieren, dass der deutsche Rassismus sich "ausschließlich gegen Juden" gerichtet habe? Was ist dann mit den ermordeten Zigeunern, Homosexuellen, Behinderten, Slawen und Kommunisten? Waren das Kollateralschäden, die mit dem deutschen Nationalsozialismus nichts zu tun hatten? 

Wollen sie tatsächlich behaupten, dass die Vernichtung des armenischen Volkes kein "eliminatorisches Element der Massentötung" innewohnte? Ich frage mich dann, wo die ganzen Armenier geblieben sind.Wollten die Türken nur "Räuber und Gendarm" spielen? Haben sich die Armenier freiwillig in ein Erdloch verbuddelt oder in der Wüste versteckt?

Auf die beiden ersten Punkte des 4-Punkte Plans dürfte ich nicht weiter einzugehen brauchen, da jeder Mensch mit ein wenig Verstand weiß, dass selbst heute noch Christen in der Türkei verfolgt und ermordet werden. Aleviten inklusive.

haGalil scheint ein dickes Armenierproblem zu haben. 
Von dieser Neid-Debatte, die Genozide in "schlimm" und "weniger schlimm" qualifizieren und dies nach der Anzahl der Ermordeten bemessen möchte, sollten wir uns weit fernhalten. Und von haGalil gleich mit.



Montag, 16. Juli 2012

Zirkumzision und sonstige Eingriffe - Serdar Akin, Vorsitzender der Alevitischen Jugend

Wir müssen deshalb Kindern bei Entscheidungen, die ihren Körper betreffen ein Mitspracherecht und das Recht auf Selbstbestimmung ermöglichen. Ihr Körper – Ihre Entscheidung!

http://www.alevitische-jugend.de/index.php?option=com_content&view=article&id=526&catid=61

Zirkumzision und sonstige Eingriffe - Kupieren mal anders

Die Politiker überschlagen sich gerade mit ihren Forderungen ein Gesetz zu verabschieden, das die rechtliche Sicherheit für das operative Enfernen der Vorhaut bieten soll. Vorneweg die Grünen, die eine Roadmap zum Islam in Deutschland mit möglicherweise dem Koordinationsrat der Muslime plant. Teil dieser Roadmap soll auch die rechtliche Regelung der Beschneidung sein.

Könnten die Skandinavier wieder einmal Vorbild für das mittlere Kontinentaleuropa werden? Die rechtliche Möglichkeit der Amputation der Vorhaut ist nach einem TAZ Bericht dort geregelt:
Keine Küchentisch-Chirurgie
In Schweden ist die Beschneidung von Jungen erlaubt – doch viele Ärzte verweigern sie. Die Dunkelziffer der illegalen Eingriffe ist hoch. Todesfälle hatten Diskussion ausgelöst
http://www.taz.de/Beschneidungspraxis-in-Schweden/%2197129/ .

Aus dem Blog des renommierten juristischen Fachverlages Beck bietet Prof. Dr. Henning Ernst Müller einen kleinen Einblick zu den Erfordernissen eines derartigen Gesetzes. Wer öffentlich ein Beschneidungserlaubnisgesetz fordert, muss sich daher über einige der Details,wie:
- Altersbegrenzungen (Mindest- bzw. Höchstalter),
- die Beschränkung auf Ärzte mit chirurgischer Erfahrung
- Vorschrift einer (Voll-)Narkose
- Beschränkungen auf bestimmte Religionsgemeinschaften
- Beschränkung auf bestimmte anerkannte/etablierte/vergleichsweise risikoarme Rituale
- Beschränkung auf ein bestimmtes Geschlecht
- Verpflichtung von (Ärzten in) öffentlich-rechtlichen Einrichtungen zur Durchführung
- Haftungsregelungen für Fälle, in denen sich ein Schadensrisiko trotz lege artis durchgeführter Zirkumzision verwirklicht (Haftungsfonds der Religionsgesellschaften?)
, im Klaren sein
http://blog.beck.de/2012/07/15/zirkumzision-wie-soll-das-gesetz-aussehen .



.

Sonntag, 15. Juli 2012

Orbans Flugverbotszone

Die beste Ideologiekritik schreibt noch immer die Neue Nato, so, indem sie die Erben des Genozids in der Vojvodina vom Januar 1942 ersucht, die Kontrolle des Luftraums über Kosovo-Metohija zu übernehmen:

Der Nordatlantikrat hat Ungarn ersucht, im März 2013 den Luftraum über dem Kosovo zu eröffnen und den dortigen Flugverkehr zu leiten, wie ungarische Medien am Mittwoch berichteten. Ungarns Staatssekretär im Außenministerium, Zsolt Nemeth, bezeichnete den Auftrag als "bedeutenden diplomatischen Erfolg". Laut Nemeth gelte es auch im internationalen Vergleich als "beispiellose Lösung", dass ein Nicht-Nachbarstaat [Ungarn ist durchaus ein Nachbarstaat Serbiens; Anm. von Daniel Leon Schikora] die Lenkung eines Luftraums als "Ferndienst" ausführe. (krone.at, 20.6.2012)

Wer 1998/99 Ja zu Fischer sagte, sagte Ja zur gegenwärtigen "Flugverbotszone" der Pfeilkreuzler.

ARD-Doku zu den Salafisten in Deutschland

Die Salafisten predigen seit Jahren einen fundamentalistischen Islam, sind auf Missionierungstour und liefern den Medien regelmäßig Stoff für einen neuen Bericht.
Eroberungs-, Vernichtungs- und psychotische Verfolgungsphantasien prägen ihre Führer.

Wer finanziert sie? Woher beziehen sie ihre Unterstützung? Die Dokumentation des ARD scheint diese wichtigen Fragen nicht zu behandeln, sondern möchte sich auf Einzelschicksale und die Salafisten-Szene beschränken.

Schade eigentlich, denn neben dem Innenleben der Fundamentalisten wäre ein Blick auf diejenigen Staaten interessant, die fundamentalistische Bewegungen gezielt in Deutschland (und weltweit) unterstützen.

 "Im Netz von Salafisten – Wie radikale Muslime junge Menschen verführen", am Montag (16.7.) um 22:45 in der ARD


Der Salafismus - Pierre Vogel klärt auf
Ist die Erfindung der Kaffeemaschine ein Beweis dafür, dass der Islam falsch ist??? - Pierre Vogel  

Pierre Vogel - auf dem Bauch schlafen schlecht! 


Occupy-Bewegung, Arabischer Frühling und Heavy Metal

WAZ: 
"Der armenisch-amerikanische Sänger Serj Tankian (System of a Down) hat ein neues Soloalbum veröffentlicht. Es ist ein intelligentes, hochpolitisches Werk geworden, das den Spaß glücklicherweise nicht vor der Tür lässt: Denn „Harakiri“ klingt im Vergleich zu seinen eher orchestralen Vorgängern wieder direkter, wütender und punkiger. Im Interview gibt sich der 44-Jährige aber tiefenentspannt, als er von toten Fischen und lebendigem Protest erzählt."

Samstag, 14. Juli 2012

Kurden in Syrien - Gegen das Regime, gegen die Rebellen

Die Berichterstattung in Deutschland vermittelt ein Bild von den sogenannten syrischen "Freiheitskämpfern",  als handele es sich um unterdrückte Familienväter und Jugendliche, die sich heldenhaft gegen eine Diktatur erheben würden. 

Die Moderatoren leiten die Nachrichten über Syrien idR mit den Worten ein "laut Angaben des syrischen Revolutionsrats..."
Das diese "Angaben" erstunken und erlogen sein könnten und pure Propaganda sind, spielt dabei keine Rolle.

Tatsache ist, dass diese "Freiheitskämpfer" mordend durch die Straßen ziehen, Kirchen in Brand stecken, Läden plündern, die einfache Bevölkerung terrorisieren und vertreiben und "Alawiten ins Grab, Christen nach Beirut" skandieren.
Sie sind häufig paramilitärisch in Saudi-Arabien und Co. ausgebildet und nach Syrien zum Zwecke des Terrors eingeschleust worden. 

So lief es im Iran 1978, so läuft es nun in Syrien seit 2011.

Der Spiegel:
"Doch obwohl Ferhan vor Assads Schergen geflohen ist, empfindet er keinerlei Sympathie für die Aufständischen. "Schon jetzt, wo die Opposition noch nicht an der Macht ist, erkennt sie unsere Rechte nicht an", sagt er. "Ich habe Angst, was erst passiert, wenn sie die Macht ergreifen."

Gegen das Regime - und gegen die Rebellen

Freitag, 13. Juli 2012

Die SPD und die Meinungsfreiheit

Dortmunds OB Sierau
Wer führt die meisten Prozesse gegen Medien, Blogs und private Bürger, um Meinungen und Berichterstattungen zu unterbinden? Die SPD! Auf Staatskosten klagen die Genossen besonders gern. Z.B., wenn sie in der Landesregierung sitzen oder gerade als Oberbürgermeister und sonstiger oberster Verwaltungsherr über die Finanzen bestimmen dürfen. 

Zur Zeit macht Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) mit einem rundum Schlag gegen die Medien von sich reden. 17.666,89  Euro Steuergelder werden für den "Erhalt des guten Rufs" aufgewandt.
Wessen Rufs? Natürlich der Stadt Dortmund, sagt der Sprecher. 

Hintergrund:
Es geht um den Dortmunder Haushaltsskandal im Jahre 2009 und um Spendengelder. Der Oberbürgermeister bestreitet alles mit Nichtwissen.

Und jetzt soll jeder zum "Klappehalten" per anwaltlicher Abmahnung und Androhung verpflichtet werden. Schwache Nummer!




Massenverhaftungswelle von Studenten in der Türkei

In der Türkei gehen die Verhaftungswellen gegen Studenten los. Systematisch werden Studenten registriert, beobachtet und verhaftet, wenn sie nur ansatzweise mit linken Gruppen in Berührung kommen oder einer linken politischen Einstellung verdächtig werden.

Dieser Studentin aus Frankreich, Sevil Sevimli, wurde ein Konzertbesuch der berühmten Rockgruppe "Yorum" in Istanbul zum Verhängnis.

Der Spiegel:
"Der Fall Sevimli zeigt erneut, wie drastisch die Türkei gegen politisch aktive Studenten vorgeht. An den Unis tobt schon seit einiger Zeit ein Kulturkampf, bei dem es vor allem linke und liberale schwer haben. Hunderte Studenten landeten wegen ihrer Aktionen bereits in Gefängniszellen"

Frankreich: Neues Genozidgesetz im Herbst

Im Herbst soll es wieder spannend werden. Der französische Präsident Francois Hollande ist entschlossen die Leugnung des Genozids an den Armeniern in Frankreich unter Strafe zu stellen.
Ein ähnliches Gesetz existiert bereits gegen die Holocaustleugnung.

"Die Türkei kann nicht eine Genozid leugnen und dann in die EU aufgenommen werden",  sagte Hollandes bei seiner Zusammenkunft mit dem Rat der Armenier Frankreichs.

Frankreich ist die Heimat von ca. 500 000 Armeniern.

French President Hollande vows new Armenia 'genocide law'

Hollande will Leugnung des Armenier-Völkermords weiterhin bestrafen

Donnerstag, 12. Juli 2012

Geschichtspolitiker Erdogan

Warum führt Erdogan kein tatsächliches Genozid-Verbrechen wie den Armeniermord an, um die Befugnis der Türkei zu begründen, Syrien zu rekolonialisieren? http://www.jungewelt.de/2012/07-13/041.php

Artenschutzabkommen vs. Religionsfreiheit

Es war einmal 2003, der Bau der größten Moschee in Deutschland, Köln-Ehrenfeld war da noch weit weg... 

Der Streit um Bausünden bei Berlins größter Moschee am Columbiadamm spitzt sich zu: Neuköllns Baustadträtin Stefanie Vogelsang beschlagnahmte am vergangenen Wochenende drei Holztüren, die mit Elfenbein und Schildpatt verziert wurden. Solche Materialien sind sowohl in Deutschland als auch in der Türkei, aus der die Türen angeliefert wurden, verboten. Und da die Arbeiten wegen eines verhängten Baustopps ruhen müssten, dies aber von den Bauarbeitern offensichtlich missachtet wurde, verhängte sie auch noch 10 000 Euro Zwangsgeld - zusätzlich zu der bereits angeordneten Strafe in Höhe von 100 000 Euro. Die war verhängt worden, weil Kuppel und Minarette höher als genehmigt ausgefallen waren.


www.welt.de/print-welt/article264276/Moschee-Bauamt-beschlagnahmt-Elfenbeintueren-Zweite-Geldstrafe-verhaengt.html

Mittwoch, 11. Juli 2012

East meets West

Ein syrischer Baathist klärt einen deutschen Nazi darüber auf, dass das Pfählen von Gegnern des Scharia-Islam kein Rechtsinstitut ist:

Jürgen Todenhöfer: Herr Präsident, wenn Sie daran denken, was aus den Führern Ägyptens und Libyens geworden ist, wenn Sie sich der Bilder erinnern, die wir alle im Fernsehen gesehen haben - haben Sie dann nicht Angst um Ihre Familie, um Ihre Frau und Ihre kleinen Kinder?

Baschar al-Assad: Sie sprechen von zwei ganz verschiedenen Szenarien. Wenn Sie an Al Gaddafi denken: Das war ja reine Brutalität, das war kriminell. Was immer er verbrochen haben mag, wer immer er war, niemand auf der Welt kann das hinnehmen, jemanden so umzubringen. ...

Podiumsdiskussion - Individuelle Religionsfreiheit nach dem Beschneidungsurteil

Die Theologische Fakultät der Humboldt-Universität und das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) laden aus aktuellem Anlass am Donnerstag, 12. Juli 2012 um 18 Uhr zu einer Podiumsdiskussion über das Urteil und seine Konsequenzen in den Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin ein.
Es diskutieren:

Prof. Dr. theol. Jens Schröter, Dekan der Theologischen Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin

Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen

Prof. Dr. Jan Dirk Roggenkamp, Professor für Öffentliches Recht, Polizeiakademie Niedersachsen

Levi Salomon, Sprecher des JFDA

Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Markus Witte, Leiter des Instituts Kirche und Judentum - Zentrum für christlich-jüdische Studien an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Dienstag, 10. Juli 2012

Jung und gebildet

Zuwanderer werden immer wichtiger: Einer Studie zufolge haben sie in den vergangenen zehn Jahren einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Fachkräften in Deutschland geleistet. Und: Sie haben vielen Einheimischen einiges voraus.

(..)Berlin, Bremen und Hamburg haben die höchsten Anteile der Neuzugewanderten an der Gesamtbevölkerung. Der Anteil derjenigen Zuwanderer, die erwerbstätig sind, ist mit 59 Prozent aber geringer als in der Gesamtbevölkerung mit 75 Prozent (Grafik). Hüther führt dies zum Teil auf das Zuwanderungsrecht zurück. So erhalten Asylbewerber und Flüchtlinge in der Regel keine Arbeitserlaubnis.(...)
Also doch: "Jung und gebildet" - trotzdem arbeitslos?
Nach Herrn Hüther,der kommentarlos vom Autor der SZ, Thomas Öchsner, zitiert wird, sei das Zuwanderungsrecht schuld. Könnte es nicht eher die Zuzugsmöglichkeit von Scheinselbständigen Europäern auf Grund der angeblich europarechtlich nicht kontrollierbaren Einwanderung von Rumänen und Bulgaren sein?

http://www.sueddeutsche.de/karriere/zuwanderer-auf-dem-arbeitsmarkt-jung-und-gebildet-1.1402844


"Wir gehören zu Europa" - Mit dieser Gesinnung?

Ein Vertreter der Atib beschwert sich darüber, dass sie mit der türkischen rechtsextremistischen Bewegung der "Ülkücü" - hierzulande auch als "Graue Wölfe" bekannt - in Verbindung gebracht werde.

Nanu? Handelt es sich bei ihnen etwa nicht um eine Abspaltung der rechtsextremistischen Organisation ATB? Was soll bei den "Spaltern" Atib anders sein? Etwa, dass sie den Islam stärker betonen und damit weniger rechtsextremistisch seien? Also "Graue Wölfe" light? Schließen sich innerhalb der türkisch-islamischen Synthese etwa das Nationale und das Islamische gegenseitig aus?
Eine ganz normale friedliche muslimische Gemeinde sollen sie sein. Die Salafisten seien schuld an ihrem Elend. Was haben jetzt die Salafisten mit dem türkischen Rechtsextremismus zu tun?

Fragt sie nach den Armeniern. Fragt sie nach Kurden und Aleviten und ihr hört, wie diese Lämmchen plötzlich beginnen wie Wölfe zu heulen.  

WAZ:
„Wir gehören zu Europa“, distanziert sich Hidayet Kavasoglu von türkisch-nationalistischen Extrempositionen, „und wir gehören keiner Partei an.“ Sein Stellvertreter Hasan Elçi ergänzt: „Wir leben hier und müssen uns integrieren – das sind die klaren Unterschiede zu den Wölfen.“
Warum hält sich dieser Ruf so hartnäckig, dass das NRW-Innenministerium noch vor sechs Jahren die Atib als Teil der radikalen Ülkücü-Bewegung sah, die „den Islam als prägendes Leitmotiv betont“? „Darunter leiden wir auch“, sagt Kavasoglu, „wir fragen uns: Mit welchem Ziel werden solche Aussagen gemacht...

Seit der Islam durch radikale Salafisten wieder in den Negativ-Schlagzeilen steht , ist das Misstrauen gegenüber muslimischen Vereinen spürbar. Die Atib in Oberhausen bemüht sich um Abgrenzung: Die kulturelle Identität und das Brauchtum pflegen, ohne dabei national oder gar radikal zu sein, das sei hingegen das Ziel, so Kavasoglu."

 http://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/wir-gehoeren-zu-europa-id6793889.html

In Aserbaidschan beginnen die Verhaftungswellen

"Mammadov ist Chefredakteur der Tageszeitung Tolishi Sado, einer in der Minderheitensprache Talisch erscheinenden Zeitung. Reporter ohne Grenzen zufolge ist dies nicht der erste Fall, in dem sich aserbaidschanische Behörden in fingierten Anschuldigungen gegen Journalisten auf Spionage beziehen. Im Juni 2008 war Novruzali Mammadov, der damalige Herausgeber der Tolishi Sado, ebenfalls wegen Spionage für den Iran zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er starb im August 2009 im Gefängnis."

http://www.medienmilch.de/quark/bad-news/artikel/details/103071aserbaidschan-chefredakteur-wegen-spionage-angeklagt/

Montag, 9. Juli 2012

ARD - Doku: Allah in Köln Ehrenfeld

Die Auseinandersetzungen rund um den DITIB-Moschee Bau in Köln Ehrenfeld haben nichts mit "muslimischen Hardlinern" oder "christlich - muslimischen Missverständnissen" zu tun.
Es ist vielmehr ein deutsch-türkischer Konflikt.
Ein Konflikt nämlich, der mehr mit dem nationalistischen Selbstverständnis der Türkei und ihrer Religionsbehörde DITIB in Deutschland zu tun hat, als mit der muslimischen Frömmigkeit.
Man bedenke, DITIB predigt den "türkischen" Islam. Im Gebetsraum knien die Betenden vor der großen türkischen Fahne, die unübersehbar hinter der Kanzel hängt, nieder.
Das hat mit Gott und Frömmigkeit nichts mehr zu tun, sondern stellt ein täglich fünfmaliges Bekenntnis an das türkischen Vaterland und den türkischen Nationalismus dar.

Einen deutsch-türkischen Konflikt als einen Konflikt zwischen Christen und Muslimen darzustellen, die Probleme des türkischen Nationalismus zu einem "christlich-muslimischen Missverständnis" zu erklären, halte ich für problematisch. Denn wer von falschen Tatsachen ausgeht, kann auch nicht die richtigen Lösungen finden.   

Aus Welt Online: 
"Die Ditib gilt als liberal aber die direkte Abhängigkeit von der türkischen Politik erzeugt in mir ein Unbehagen", kommentiert die Regisseurin Birgit Schulz im Film freimütig. Gerade im zweiten Teil von "Allah in Ehrenfeld" deutet sie an, dass der Einfluss türkischer Hardliner zu Konflikten geführt habe. Man wolle den christlichen Architekten Paul Böhm loswerden, eigene Baupläne verfolgen und letztendlich das Urheberrecht für sich in Anspruch nehmen.


Allah in Ehrenfeld – Der Bau der Kölner Moschee, Dienstag, 10. Juli, 22.45 bis 00.15 Uhr, ARD

http://www.welt.de/fernsehen/article108124993/Die-Blamage-um-Deutschlands-groessten-Moschee-Bau.html

Sonntag, 8. Juli 2012

Einflüsse des türkischen Nationalismus auf Deutschland

"Mit der Rassismuskeule schafften sich die Verbände auf diese Weise Raum für die Propagierung des türkischen Nationalismus in die türkische Gemeinschaft hinein. Die nationale türkische Politik erhielt über die Verbände Zugriff auf die Türken in Deutschland und konnte so ihr nationales Programm in die Gemeinschaft propagieren und damit die nachfolgenden Generationen erreichen." 

"Die Re-Nationalisierung der türkischen Gemeinschaft in Deutschland und Europa wird insbesondere durch die Kontinuierung klassischer Feindbilder betrieben. Allen voran, der Propagierung des ewigen Feindes der türkischen Nation – der Armenier. Die Leugnung des armenischen Genozids - das türkische Pendant zur Holocaustleugnung in Deutschland - wirkt hier als nationales Einigungselement.

Juden, Kurden, Aleviten zählen zu den weiteren Feindgruppen türkischer Nationalisten, die allesamt beschuldigt werden, auf eine Spaltung und Schwächung der Türkei und der türkischen Nation hinzuarbeiten."

Herr Kizilkaya und die Milli Görüs

"Wieviel Islam darf es sein?", fragt die Welt Online. Soviel der Einzelne will, würde ich sagen. Wäre da nicht ein Ali Kizilkaya vom Islamrat, den ich nach seinem Interview in dieser Zeitung nicht noch unsympathischer und unehrlicher finden würde als ohnehin schon.

Man liest nur "Verfassung hier, Verfassung da". Ehrlichkeit, Offenheit, Aufrichtigkeit scheinen für den Sprecher des Islamrats oder der Organisation, die er vertritt, nicht zu den üblichen Umgangsformen zu gehören.

Er spricht vom Islam und meint das abgeschlossene Weltbild von "Milli Görüs", er spricht von "den Muslimen" und kann dabei nur die Mitglieder des Islamrats und damit Milli Görüs  meinen.
Der Islam von Milli Görüs ist antisemitisch, christenfeindlich und von Ablehnung gegenüber anderen Lebensweisen geprägt.

Das Herr Kizilkaya dies in einem Welt-Interview nicht sagen wird, ist wohl selbstverständlich. Denn in Deutschland kann man sowas nicht sagen. In der Türkei dagegen schon. Um den Islamrat bzw. die Milli Görüs beurteilen zu können, sollte man daher schauen, was die drüben in der Türkei sagen und nicht, was sie hier in Deutschland nicht sagen.

Leider nur auf türkisch: Necmettin Erbakan, der Gründer und geistige Vater der Millli Görüs über den Zionismus und die Ordnung der Welt

Interview mit Kizilkaya: http://www.welt.de/print/wams/nrw/article108123464/Wie-viel-Islam-darfs-denn-sein.html


Kommentar von Cora Stephan:
"Die Islamkonferenz, von Wolfgang Schäuble, damals Innenminister, ins Leben gerufen, war gewiss gut gemeint. Zugleich eröffnete sie Lobbyisten eine Plattform, die sich anmaßen, nicht nur für "alle Muslime" zu sprechen, sondern auch für die, deren freier Wille es ist, muslimisch nicht mehr sein zu wollen"

 http://www.welt.de/print/wams/debatte/article108123354/Weil-sie-sich-hier-frei-fuehlen.html

Samstag, 7. Juli 2012

"You may destroy the spider's home, but he will always build it again."

The Independent:
"Eventual salvation came in the form of a soldier on horseback. A Turkish officer, he had come looking for survivors of the death convoys, intending to take them to safety. Fortunately for Astrid and her mother, he was true to his word and Astrid would always remember that, although the Turks had destroyed her family, it was thanks to a Turk that she and her mother were saved."

Helen (Astghig/Astrid) Gaidzakian: born Albistan, Turkey 28 March 1913; married 1942 Gaspar Aghajanian (died 2007; two daughters); died Gloucester 11 May 2012.

Link: Astrid Aghajanian: Survivor of the Armenian genocide who narrowly escaped death

Kopten in Ägypten fürchten um die Zukunft

"Die Muslimbrüder beschreibt er als Chamäleons: Sie änderten ihre Farbe je nach Situation. Erst hätten sie gesagt, sie stellten keinen Präsidentschaftskandidaten auf. Aber jetzt haben sie die Wahl gewonnen. Mursis Ankündigung, er wolle einen christlichen oder weiblichen Vizepräsidenten ernennen, traut Girgis nicht. Er befürchtet stattdessen einen islamischen Gottesstaat, spricht in Anlehnung an den arabischen Namen seines Landes "Misr" schon spöttisch von "Misristan". Ägypten, fürchtet er, werde "wie Pakistan, wie Afghanistan, wie Iran!".

http://www.sueddeutsche.de/politik/kopten-in-aegypten-fremd-im-eigenen-land-1.1404329