Die SPD versteht sich als Partei der Migranten. Doch denen schadet es am meisten, wenn Integrationsprobleme schöngeredet werden. ...
Dunkle Augen, pechschwarzes Haar und ein verschmitztes Grinsen: Das ist Hasan. Mit seiner 8. Klasse erkundigt er sich im Berufsinformationszentrum nach Ausbildungsberufen.Ich bin seine Berufsberaterin. Hasan ist der Wortführer der Klasse. Die Kids hängen an seinen Lippen. Hasan flucht auf Türkisch über die hiesige Mehrheitsgesellschaft und boxt mit der Faust auf den Tisch. Reflexartig ziehe ich am rechten Ohr des Jungen und flüstere ihm in der Muttersprache seiner Eltern etwas zu. Er nickt kurz und verstummt. Offensichtlich habe ich instinktiv die richtige Ansprache gewählt.
Nur: Was ist die richtige Ansprache für Menschen mit Migrationsgeschichte? Im SPD-Parteiprogramm heißt es: „Einwanderung verlangt Integration. Sie ist eine gemeinsame Anstrengung. Dazu müssen beide Seiten bereit sein. Einwanderer müssen sich integrieren.“ Richtig. Aber das muss von der SPD auch eingefordert werden!
Das geht nicht, wenn man Migranten wie hilfsbedürftige Kinder behandelt, denen man alles hinterherträgt und nachsichtig über den Kopf streicht – auch wenn sie keine Anstrengung zur Integration unternehmen. Das ist falsch. Und wenig respektvoll. Natürlich brauchen Zuwanderer Hilfe bei der Integration.
Aber zuerst brauchen sie den Willen dazu. Das ist ihre Bringschuld, nicht die Deutschlands. Die meisten Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sehen das im Übrigen genau so. Nur die SPD traut sich nicht, das klar auszusprechen.
Das ist ein Fehler. Denn Schweigen und Nachsicht wird von jungen Migranten aus meinem türkisch-arabischen Kulturkreis, die in patriarchalischen Strukturen aufwachsen, oft als Schwäche missverstanden. Die SPD neigt jedoch dazu, Integrationsprobleme zu verschweigen oder schönzureden. Aus einem falsch verstandenen Schutzbedürfnis uns gegenüber. Nur hilft sie damit Zuwanderern nicht bei der Integration. Im Gegenteil.
Das Schweigen der Partei könnte aber auch taktisch motiviert sein. Denn Menschen mit Migrationsgeschichte sind eine wachsende Wählerschicht. Mit der will man es sich nicht verderben. Was die SPD dabei übersieht: Niemand sieht die Fehlentwicklungen klarer als die Migranten selbst. Niemand leidet mehr unter ihnen als sie. Je offener die SPD daher die Integrationsprobleme anspricht, umso glaubwürdiger wird sie bei der Mehrheit der Zuwanderer. Und umso wählbarer.
Respekt vor Älteren ist für Jugendliche aus dem arabischen und türkischen Kulturkreis noch immer selbstverständlich. Den habe ich bei Hasan eingefordert. Diesen stolzen Jungen habe ich an seiner Ehre gepackt. Ich habe mir herausgenommen, Hasan die Frage zu stellen: „Wenn ‚Dein’ Land so viel besser ist, was suchst Du dann in der Fremde?“. Eine klare Ansprache. Selbst Hasan hat sie verstanden. Er ist nicht einmal 16 Jahre alt. Quelle:
Danke an Ali Yildiz für diese intellektuelle Hochstaplerei. Es sagt tatsächlich sehr viel über den Autor selbst aus, solche Texte zu veröffentlich. Ich meine, die Idee ist ja wirklich "genial". Wieso sind nur nicht die Türken darauf kommen, wenn es Dir in der Türkei nicht passt und es woanders so viel besser ist, man ziehe sie an den Ohren und sage ihnen, dann geh doch woanders hin! Kennt man doch von irgendwoher, stimmts "Ya sev, ya terk et!". Muss ich wohl Herrn Ali Yildiz nicht übersetzen. Das zeigt nur auf welchem niedrigen Niveau er argumentiert. Besonders schade ist übrigens, da muss man wirklich die Kurden und Aleviten sehr beneiden, die können sich in Deutschland immer schön hinter den Türken verstecken und sich als etwas besseres darstellen lassen, da man in Deutschland leider keine Statistiken separat über alevitische und kurdische Straftäter und Extremisten führt. Die Armenier haben dabei auch so ihre Vorteile, mal türkische Staatsbürger, mal russische. Bei der russischen Mafia in Deutschland würde ich mal genauer hinschauen!
AntwortenLöschenUnterlassen Sie die Neiddebatte, wenn bestimmten Gruppen sich bereit zeigen über Probleme in Migrantenmilieus zu sprechen, dann soll das ihr Recht sein. Sie ersetzen den Nazivorwurf durch eine unterstellte andersartige Abneigungstendenz.
LöschenIch sehe gerade, der Arikel stammt nicht von Ali Yildiz, sondern von einer gewissen "Dilan T. Ceylan". Ihr Vater sei Türke und die Mutter Syrerin. Also ich frage mich allerdings, in dem Artikel kommt ja kein einziges Mal das Wort Kurde vor, stattdessen die bösen Araber und Türken. Gerade bei den im Text erwähnten patriachalen Strukturen, da sind die Kurden in Deutschland eher davon geprägt als Türken. Das ergibt sich bereits aufgrund der kurdischen Stammeskultur. Die Türken leben nicht in Stämmen und sind auch nicht in Stämmen gesellschaftlich strukturiert und organisiert.
AntwortenLöschenUnd jetzt kommt etwas, was mich schon sehr verwundert. Der Vorname Dilan ist kein türkischer Vorname, das ist ein kurdischer Frauenname. Für mich kommt die Art des Artikels desshalb sehr seltsam vor, weil ich das auch von anderen Kurden so kenne, die bei derlei Kritik niemals das Wort Kurde benutzen in Deutschland, wenn sie Missstände beschreiben aus ihrem kurdischen Umfeld. Und immerhin machen Kurden zahlenmässig etwa 40% der sog. "Türken" in Deutschland aus. Araber kann man völlig vernachlässigen. Wie kommt es also, dass Kurden überhaupt nicht darin auftauchen?
"Das ist ein Fehler. Denn Schweigen und Nachsicht wird von jungen Migranten aus meinem türkisch-arabischen Kulturkreis, die in patriarchalischen Strukturen aufwachsen, oft als Schwäche missverstanden."
Das sind ja sehr interessante Behauptungen. Dafür wird sie selbstverständlich keinerlei Quellen oder Studien zeigen können, denn jeder weiss, woher sie das hat und was sie damit bezweckt. Türkisch-Arabischer Kulturkreis, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, als ob es angeblich irgendwelche kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Türken und Arabern geben würde, quasi ein monolitischer Kulturblog. Schön wie sie gegen Türken und Araber austeilt, aber mit kurdischem Vornamen ist vielleicht auch zuviel erwartet, dass Kurden im Artikel benannt werden. Wer übrigens mit patriachalen und rückständigen Strukturen Probleme hat, da braucht man sich nur die Türkei anzuschauen. Ich sage nur Südosten der Türkei. Und in Syrien leben übrigens auch Kurden. Ehrlicher wäre, wenn sie ihre Herkunft nennen würde, anstatt Staatsbürgerschaft ihrer Eltern.
„Wenn ‚Dein’ Land so viel besser ist, was suchst Du dann in der Fremde?“
Tja, diese Kinder als deutsche Staatsbürger sind nunmal keine Fremde und sind auch nicht in einem fremden Land. Alleine die Frage ist schon der Witz.
Bleiben Sie bitte beim Thema. Das Sie damit Schwierigkeiten haben, ist leider hinlänglich bekannt. Ebenfalls, dass Sie einen mächtigen Armenierknacks haben. Gesellt sich jetzt ein Kurden- und Alevitenhass dazu?
LöschenDen Beitrag lasse ich im Hinblick auf seinen Witzfaktor stehen.
Also ich habe mir die Kommentare angeschaut und der kommentiert exakt zum Artikel. Was ich aber sehe, "Der Kosmopolit" Admin-Kommentar hat überhaupt keinen Bezug zu dem eingestellten Kommentar. Also ich stelle mir jetzt auch die selbe Frage. Wieso jemand mit einem kurdischen Vornamen so etwas schreibt "türkisch-arabischen Kulturkreis". Es gibt defakto keinen "türkisch-arabischen" Kulturkreis. Eine gemeinsame Kultur gibt es da schon überhaupt nicht. Und in einem Land, wo fast die Hälfte Kurden sind und sei es im Bereich Kriminalität (siehe kurdische Grossfamilien im Bereich organisierter Kriminalität oder die PKK) oder kurdische Ehrenmorde, kurdische Integrationsprobleme usw., wieso findet dann von einer kurdischen Autorin, obwohl doch sehr naheliegend, keine Erwähnung der Kurden statt? Das ist tatsächlich der eigentliche grösste Witzfaktor an dem Artikel. Sie behaupten was von angeblichem Kurden und Alevitenhass, dann ist der Artikel ein Türken und Araberhass. Und bei den Armeniern ist es dann ein Moslem und Türkenhass und Kurdenhass. Sie machen es sich sehr einfach, indem sie nicht darauf eingehen, warum eine Kurdin in ihrem Artikel nicht ein einziges Mal das Wort Kurden bringt. Der Deutsche kann natürlich nicht wissen, dass Dilan ein kurdischer Frauenname ist.
Löschen"Tja, diese Kinder als deutsche Staatsbürger sind nunmal keine Fremde und sind auch nicht in einem fremden Land. Alleine die Frage ist schon der Witz."
LöschenAlso ich finde den Satz genial. Mit einem einzigen Satz hast Du am Ende den Artikel blosgestellt und auseinandergenommen.
Tja, ich distanziere mich von meinen Aussagen davor, der Artikel liegt vollkommen richtig. Wer ist Wer?
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