Nun ist es vorerst offiziell, Frau Schavan soll vorsätzlich getäuscht haben. Das sagt uns die Universität in Düsseldorf. Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung werden dabei insbesondere aus der Wissenschaft geäußert.
Die Experten sind sich aber in wenigstens einem Punkt einig, ohne Computer konnte damals nicht im Copy&Paste Verfahren vorgegangen werden. Frau Schavan musste alles mit der Schreibmaschine schreiben. Sicherlich gab es damals auch nicht die Möglichkeiten auf unzählige Quellen zuzugreifen, auf die die Prüfer oder der Doktorvater keinen Zugriff hatten. Heutzutage ist das dank des www. und der hohen Mobilität einfacher. Der Fall hat auch insgesamt eine andere Dimension.
Es ist zwar gut, wenn ohne Rücksicht auf den Namen vorgegangen wird. Glaubwürdigkeit ist in der Wissenschaft nun einmal alles. Bei der rot-grünen Regierung in NRW unter Frau Kraft habe ich da aber erhebliche Zweifel ob die Universität nicht eingeschüchtert war. Bereits nach der gewonnen NRW-Wahl 2012 gab es einen Skandal an der Uni-Aachen:
Ungeachtet des Einzelfalls lenkt die Degradierung Schuhs allerdings den Blick auf das Spannungsfeld zwischen Politik und Wissenschaft. Denn: Wenn auch in der Konsequenz sonderbar, so ist die Annahme der Hochschulleitung, dass die aktuelle politische Ausrichtung eines Landes mit Vor- oder Nachteilen für die eigene Uni verbunden sein kann, nicht falsch. ...
Seine Hochschule sei bei ihrem Projekt auch auf das Wohlwollen der Landesregierung angewiesen. Deshalb sei es richtig, wenn Schuh auf die herausgehobene Position als Prorektor verzichte.
Der Fehler des Prorektors nach dem vorstehenden Artikel, er war in der CDU aktiv.
Auch die Schavan Erklärung der Universität bleibt dürftig. Selbst die einschlägigen Blogs, die sich auf die wissenschaftlichen Arbeiten von Politikern -teilweise nur hobbymäßig- stürzen, bieten wenigstens eine Quote auf, bspw. auf 80% der Seiten gab es mindestens ein "Plagiat". Im Falle Schavan fällt dazu kein Wort.
Der Doktorvater wurde übrigens auch nicht angehört, sowas könnte man juristisch auch die Beschneidung des rechtlichen Gehörs nennen.
Was noch in diesem Zusammenhang gesehen werden kann, ist die Ankündigung der Landesregierung aus dem vergangenen Jahr 2012, die Aufsicht und Planungsdichte über Universitäten zu erhöhen.
Was den Umgang mit Geld angeht, verlangt Schulze mehr Transparenz und Kontrolle durch das Land. "Wir haben derzeit keine entwickelte Finanzaufsicht für die Hochschulen, wie wir sie beispielsweise aus der kommunalen Finanzaufsicht des Innenressorts kennen", kritisierte die Ministerin.
Angesichts von jährlichen Landesmitteln in Höhe von vier Milliarden Euro müsse garantiert werden, dass die Autonomie der Hochschulen nicht zu einem "Blindflug bei der Mittelverwendung" werde. Um dies zu verhindern, solle das Land Rahmenvorgaben für die Bereiche Haushalt und Personal machen.
Der Shareholder der Universitäten in NRW will also mehr Einfluss und kündigt Änderungen zur Gesetzeslage zeitnah an. Die Aufsicht soll gestärkt werden. Für den zukünftig zu Beaufsichtigenden ein Schreckgespenst das naht. Das kann eine Universität in der Landeshauptstadt schon verschrecken. Dafür sorgt allein die räumliche Nähe zum Haus der gewählten Repräsentanten der nordrhein-westfälischen Bevölkerung und der Landesregierung.
Auch wenn der Rechtsweg also noch nicht ausgeschöpft ist und eine endgültige Entscheidung noch nicht in diesem Fall vorliegt, politisches Blut will die SPD sicherlich sehen.
Tja, oben stehendes ist nur Spekulation, aber wir wissen jetzt worüber der P€€Rblog als nächstes berichten kann.
Angesichts der wiederholten Skandale der NRW-Regierung, über die Frau Kraft einfach nur hinweggleitet, als würde es sie nicht interessieren, würde ich mich über die oben genannten Vermutungen nicht wundern.
AntwortenLöschenUm welche angeblichen Skandale geht es?
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