Donnerstag, 14. Februar 2013

Welt-Journalist lobt subtil türkische Militärputsche

Laut Boris Kalnoky - dem Welt-Journalisten, Leugner des armenischen Genozids und früheren ständigen Ehrengast der türkischen Hetzseite politikcity.de - sollen die Militärputsche in der Türkei auch ihre positiven Seiten gehabt haben. Z.B. das während der Putsche nicht mehr Menschen gefoltern worden seien, als vor den Putschen. 
Kalnoky schrieb vor Jahren bereits, dass das türkische Militär ein Garant der türkischen Demokratie sei. Da kommt die Frage auf: Welche türkische Demokratie? Wäre die Türkei eine Demokratie müsste sie wohl kaum "Kopenhagener Kriterien" erfüllen. Oder würde Menschen verfolgen und ermorden, weil sie einer anderen nationalen, ethnischen oder religiösen Gruppe zugehören, z.B. der Armeniern, Aleviten, Christen, Kurden.

Das Kalnoky dann ausgerechnet den korrumpierten "Wissenschaftler" Norman Stone als Kronzeugen seiner unsinnigen Behauptungen vorführt, setzt seiner Propaganda die Krone auf. Norman Stone ist nämlich ein von Ankara bezahlter Lobbyist, dessen Lebensleistung allein darin besteht, jahrzehntelang Publikationen zur Leugnung des Genozid an den Armeniern veröffentlicht und die chauvinistische Propaganda der Kemalisten verbreitet zu haben.
Heute verfault Stone in einem kleinen Raum im Hinterhof einer türkischen Universität.

Subtile Propaganda für die rechtsradikalen Kemalisten und die Militärs. Schade, dass so etwas in der Welt Online publiziert wird.

"Aber um fair zu sein: Bei jeder Intervention machten die Militärs auch Motive geltend, die in gewisser Weise nachvollziehbar sind.1960, nach dem ersten Putsch, wurde der gestürzte Ministerpräsident Adnan Menderes hingerichtet.Er hatte versucht, Muslimen und Kurden mehr Freiheiten zu schaffen. Aber er hatte auch versucht, seine bröckelnde Macht mit autoritären Mitteln zu sichern. Die Militärs erzwangen eine demokratischere Verfassung und gaben die Macht dann wieder ab.
Bei den nächsten beiden Coups, 1971 und 1980, spielte der Kalte Krieg eine große Rolle. Es gab schwere Zusammenstöße zwischen Rechten und Linken, und die USA waren den Putschisten nicht abgeneigt, um die Türkei im westlichen Lager zu halten. Insbesondere der Putsch von 1980 beschäftigt die Gemüter bis heute. Hunderte Menschen starben, Tausende wurden gefoltert, Zehntausende inhaftiert. Aber der in Ankara lehrende Historiker Norman Stone macht in seinem Buch über den Kalten Krieg ("The Atlantic and its Enemies") geltend, dass weit mehr Menschen der politischen Gewalt vor dem Putsch zum Opfer gefallen waren. Diesem Morden setzte der Putsch ein Ende. Und die Militärs gaben dem Ökonomen – und späteren Regierungschef und Staatspräsidenten – Turgut Özal Spielraum, die kollabierende Wirtschaft zu sanieren."

Nach 16 Jahren rechnet Erdogan mit dem Militär ab

1 Kommentar:

  1. Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Kalnokys Artikel verfolge ich seit einiger Zeit. Ich habe mitbekommen, wie er für seine Artikel von der Gülen-Sekte und anderen Islamisten auf Facebook angegriffen wurde. Gut, das will für sich noch nichts heißen. Ich sehe in seinem Artikel auch einige Unschärfen, aber hier die große Nationalismuskeule herauszuholen, halte ich für etwas überzogen.

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