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Dienstag, 4. Februar 2014

Willkommen in unserer Welt, Herr Erdogan.

Was Erdogan noch über Deutschland wissen sollte:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Herr Erdogan, 

Sie haben wieder den Weg nach Deutschland gefunden, zu dem größten Wirtschaftspartner der Türkei. Wir Deutschen sind glücklich über unsere gemeinsame Geschichte, wir exportieren unsere Erfolgsgeschichten in die Türkei, unsere Supermarktketten, Elektrohändler, etc. gewinnen zunehmend an Raum.  Unsere Unternehmen exportieren kräftig, sogar bio-organic ist in der Türkei ein Wachstumsmarkt. Es ist aber nicht so, dass wir nicht auch von Ihnen gelernt haben. Einige Sachen wurden in Zeiten unseres dunkelsten Kapitels von Ihnen kopiert und zum Vorbild genommen. Eine starke Verbindung gibt es seit dem 1. Weltkrieg, auch dank unserer Offiziere in Ihren Reihen.

Wir wollen aber auf aktuelle Themen eingehen. Wir nehmen Zeichen wahr, die auf eine wirtschaftliche Flaute hindeuten. Uns bereiten die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen und strukturellen Defizite Sorgen.
Kaum einem Wirtschaftsexperten oder Normalbürger sind die Strukturprobleme der letzten Jahre entgangen. Wir wissen, in der Wirtschaftswelt lebt auch viel vom Hype und von Gefühlen, daher war das auch aus der Retrospektiven richtig, auf die reinen Wachstumszahlen zu verweisen und andere Felder der Volkswirtschaft auszublenden.

Was aber sind die strukturellen Defizite?


Ein Land wie die Türkei, dass ihre relativ großen Minderheiten sozial und wirtschaftlich ausgrenzt, wird niemals ein Big Player in der globalen Wirtschaft werden können. Wenn ca. 30% der Bevölkerung sozial und wirtschaftlich ausgegrenzt werden und Frauen kaum am wirtschaftlichen Leben teilhaben, wie die OECD festgestellt hat, dann sind jedem Land Grenzen gesetzt. Grenzen, die nicht notwendig sind. Ihre Human Ressources werden nicht voll genutzt. Ein Grund für den Erfolg der Top-Nationen ist aber, dass sie versuchen immer den wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg nach oben offen zu halten. Die Teilhabe zu ermöglichen, um sozialen Unfrieden nicht aufkommen zu lassen. Da läuft was falsch in der Türkei.

Angesichts der hinzukommenden Privathaushaltsverschuldung der Türkei, kann sich auch kein nennenswerter Kleinunternehmergeist entwicklen. Für Pokerspieler der Weltwirtschaft sind turbulente Aussichten interessant und spannend. Für Unternehmen, die einen rechtssicheren Rahmen brauchen und langfristig investieren wollen, dürften die aktuellen Berichte zur politischen Lage abschreckend sein.

Unser Hauptaugenmerk sollte aber auf die deutschen Verhältnisse gerichtet werden. Sie wollen hier Wahlkampf machen. Die UETD, ein deutscher e.V., organisiert ihre Auftritte. Über die Finanzströme hören wir nichts.

Es dürfte Ihnen also nicht schwer fallen, unsere Bauchschmerzen nachzuempfinden. Ihre Auftritte in Düsseldorf und Köln waren nicht hilfreich für unsere Integrationsdebatten.

Um Ihren Wahlkampfauftritten etwas entgegensetzen  zu können,  fehlen  uns aber die triftigen Argumente, türkischen Staatsbürgern die Teilnahme an türkischen Wahlen  zu verweigern. Wahlen, die auf deutschem Territorium stattfinden sollen. Früher konnte wir sagen, da gibt es die PKK, es könnten Terroranschläge auf Konsulate, etc erfolgen. Da Sie mit der PKK ganz gut fahren, sind Sicherheitsgründe ein kaum mehr zu haltendes Argument. Was bleibt ist, dass Ihre Reden integrationshemmend wirken. Da wir aber auch ihre politischen Lobbygruppen innerhalb der Parteien tolerieren, wäre es nicht aufrichtig, wenn wir zu viel Wirbel darum machen. Die Reden hören wir uns auch täglich von einigen türkeistämmigen Politikern an oder wenn sie halt nicht reden, dann Schweigen sie meist bewusst. Das Schweigen zu einigen Themen ist ebenso entlarvend.

So bleibt uns Ihnen nur noch zu sagen: Achten Sie darauf, dass sich der ganze Aufwand für Sie auch überhaupt lohnt.

Sie meinen ,so wie viele deutsche Medien, es leben 3-3,5 Millionen Türken in Deutschland, davon seien ca. 1,8 Millionen über 18 Jahre, und damit wahlberechtigt. Gerne korrigieren wir Ihre Annahmen zum AKP Potenzial unter den Deutsch-Türken.

Von den zugewanderten Türkeistämmigen sind:
- ca. 200.000 Armenier, Aramäer, Pontus-Griechen (die Zahl wurde korrigiert, statt 300.000)
- ca. 600-800.000 Aleviten 
- ca. 600-800.000 Kurden.
- ein nicht unbeachtlicher Teil sind Kemalisten 
- ein nicht unbeachtlicher Teil das Abbild der Gezi-Protestler
- ein nicht unbeachtlicher Teil hat gar keinen Türkischen Pass
- nur 5% der wahlberechtigten Auslandstürken ist zu den letzten Wahlen gegangen
- und die Gülen-Anhänger haben Sie verprellt. 

Jetzt brauchen wir einen Think-Tank, um den möglichen Stimmanteil der Auslandstürken annähernd zu bestimmen, da es auch Schnittmengen unter den Gruppierungen gibt.

Was schätzen Sie? Die Zahlen machen eines deutlich, Sie haben sich jahrelang als alternativlos und einzige Masse unter den Türkeistämmigen dargestellt. Deutsche Parteien und Politiker sind ihnen hinterher gelaufen und machen das immer noch.

Und niemand weiß, auf welcher Grundlage die politischen Strategien und Personalentscheidungen getroffen werden. Nur eines ist gewiss, die 99% sind Türken und Muslime- Doktrine aus der Türkei, können Sie nicht auf Deutschland übertragen.

Daher unser Rat, Ihre Ressourcen sollten achtsam eingesetzt werden und unsere Politiker sollten sich fragen, Was haben wir da jahrelang gemacht, ohne Sinn und Verstand? Verprellen wir nicht die, die wir als Stütze der deutschen Demokratie benötigen? Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreichen Aufenthalt und nehmen Sie Bitte die Gewaltenteilung ernst. Sie ist Grundlage für den Erfolg einer Nation, also auch die der Türkischen Republik. 

Freundliche Grüße 








1 Kommentar:

  1. Wir werden jedenfalls nicht zulassen, dass Personen wie Ali Yildiz und das übrige extremistische Gesocks dieses Blogs in Deutschland in der Politik mitmischen, Autoritätspositionen erlangen und Entscheidungsposten einnehmen. Wir werden sie in solchen Positionen nicht anerkennen und ihnen jeglichen Gehorsam verweigern.

    Es ist schon eine Meisterleistung, ein Land wie die Türkei 11 Jahre lang ununterbrochen zu regieren. Personen wie Ali Yildiz und Konsorten wollten die aktuelle türkische Regierung seit dem ersten Tag nicht haben, das mal zu Anmerkung. Würde man Personen wie Ali Yildiz die Türkei überlassen, würde innerhalb weniger Monate ein Bürgerkrieg ausbrechen mit verheerenden Folgen!

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