In Kobani zeigt die Politik der westlichen Staatengemeinschaft erneut seine mörderische Fratze. Nichts darf vergeben und nichts vergessen werden, wenn die türkischen Handlanger des ISIS ein Pogrom an der kurdischen Bevölkerung verüben.
Schon einmal hat die westliche Welt - damals Mittelmächte genannt, angeführt vom Deutschen Reich - einen Jihad ausrufen lassen. Schon einmal hat in Folge dieses Jihads die Türkei ihre nationalistischen Projekte verfolgt und einen Genozid verübt. Damals waren es noch Kurden, die sich den türkischen Mordkommandos anschlossen - den Teskilat-i Mahsusa - um ganz Anatolien erst armenier- und später christenrein zu gestalten.
Die Folgen einer unaufgearbeiteten Geschichte und die kritische Reflexion jener Politik fordert in jeder Generation ihre Opfer. Diesmal trifft es die Kurden. Erneut werden vom Westen bzw. westlichen Partnern finanzierte Mörderkommandos auf die wehrlose Bevölkerung gehetzt. Maalula, Sadad, Der es-Zor, Kesab, Shingal, Kobani sind nur einige Beispiele. Erneut verwendet die Türkei zur Umsetzung ihrer politischen Ziele das Instrument des Mordens. Nach derm Blutbad folgt die Leugnung, Verfälschung und die Aufforderung zu Vergessen.
Wer heute noch die Politik der Türkei verteidigt oder diese gar unterstützt, billigt Massaker und Pogrome als Mittel der Politik. Er macht sich mitschuldig an der Ermordung der Unschuldigen und Wehrlosen.
Denn während die Türkei an den Grenzen Hatays die ISIS-, Al-Nusra- und sonstige Terroristen ungehindert agieren lässt, versperrt sie in den kurdischen Regionen Nordsyriens den zur Verteidigung herbeieilenden Kämpfern den Zutritt nach Kobani. Der Hohn dieser abgekarterte Politik ist unerträglich.
Es gibt einen Staat in Europa, der mehr als jeder andere, das Morden seines Bündnispartners billigt - Deutschland. Die deutsche Regierung verliert nicht ein kritisches Wort. Stattdessen lässt sie durch ihre Bediensteten im Auswärtigen Amt streuen, dass nicht die Türkei oder gar Katar oder Saudi-Arabien den ISIS groß machten, sondern der alawitische Assad.
Zwei Staaten, die in ihrer Geschichte Völkermorde geplant und verübt haben. Der eine hat seine Schuld eingesehen, der andere weist diese zurück und mordet munter weiter. Der "Geläuterte" deckt jedoch noch immer die Schandtaten seines mordenden Büdnispartners.
Kobani darf nicht fallen. Sie darf nicht fallen, damit im Nahen Osten nicht mehr die Mörder, sondern die Rechtschaffenden und Unschuldigen siegen. Sie darf nicht fallen, damit die Schuldigen bestraft und die Unschuldigen befreit werden. Sie muss siegen, damit das Leben über den Tod siegt.
"Despite Turkey’s role during the duration of the Syrian conflict, the Turkish government’s behavior during the last few weeks in relation to the escalating situation in northern Syria, especially the attacks by the Islamic State on the city of Arabounar—Kobani—which was established by survivors of the Armenian Genocide, prove that Turkey has distinct plans to invade northern Syrian through the Islamic State."
ARF: Turkey, Using ISIS, Plans to Invade North Syria, Warns ARF
"Geradezu kunstvoll und raffiniert verfolgt die Türkei damit eine vielschichtige Strategie gegenüber den Kurden im eigenen Land, im Irak und in Syrien, um eine vermeintliche separatistische Gefahr zu bannen und den eigenen Einfluss in der Region auf Jahre hinaus zu stärken.
Diese Strategie umfasst drei Elemente. Unproblematisch ist die autonome Kurdenregion im Nordirak. Längst ist dies de facto ein türkisches Protektorat geworden, dessen Führer sich mit Ankara arrangiert haben und dazu beitragen, den Irak zugunsten der Türkei zu schwächen.
Die Kurden in Syrien sind dagegen das größte Problem: Sie hatten ein autonomes Gebiet ausgerufen, welches an das bereits existierende Kurdengebiet im Nordirak grenzt, und sie gehören zur PKK, die in der Türkei selbst schlagkräftigste und radikalste Kurdenorganisation ist."
Erdogans teuflisches Spiel mit den Kurden
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass der IS dort nicht zu stoppen ist. In Kobani wird Politik gemacht. Das ist meine Meinung. Menschen werden geopfert, um ein politisches Ziel zu erreichen. Ich kann verstehen, dass die Türkei nicht gerne mit der syrisch-kurdischen PYD zusammenarbeitet, schließlich steht sie der kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe, die seit Jahren in der Türkei zum Teil militant aktiv ist. Aber diesen Streit sollte man jetzt beilegen und IS gemeinsam besiegen. Hier darf es nicht um Parteien gehen, hier geht es um Tausende Frauen und Kinder. Es scheint, als wird Kobani bewusst geopfert, weil dort die PKK steht. Und das sage ich nicht, weil ich Sympathien für diese Gruppe hege.""Kobani soll bewusst geopfert werden"
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